L'Osteria In Zahlen, Deutschland

Mitarbeitende * ca. 6500
Auszubildende Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie ** 24
Auszubildende Fachkraft im Gastgewerbe in der Systemgastronomie **2
Restaurants/Bars *173
davon in Franchise-/Joint-Venture-Restaurants *119
Umsatz 2023 439 Millionen Euro
*systemweit/ **nur FR L'Osteria SE

In Nürnberg eröffnete im Jahr 1999 die erste L’Osteria, die schnell zum Geheimtipp wurde. Der Erfolg bestärkte die Gründer, Friedemann Findeis und Klaus Rader, das Konzept weiterzuverbreiten. Es folgten Restaurants in Rosenheim, Regensburg und München. 2009 eröffnete Matthias Seliger als erster Fran­chisepartner eine L’Osteria in Neumarkt in der Oberpfalz. Zudem entstand in diesem Jahr in Augsburg der erste „Freestander“. Schon bald ging es von Bayern nach ganz Deutschland, bis 2011 schließlich das erste Mal Auslandsluft geschnuppert wurde: Maria Klara Heinritzi wurde Franchisepartnerin für Österreich. Mit der Schweiz, England, Tschechien, den Niederlanden, Frankreich, Luxemburg und Polen folgten über die Jahre sieben weitere europäische Länder.

Über 170 Standorte in 9 Ländern

Das Team rund um CEO Jacek Trybuchowski arbeitet an der stetigen Weiterentwicklung sowie dem Wachstum der Marke L‘Osteria – ohne dabei die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und Gäste aus den Augen zu verlieren. Im Zentrum des Handelns steht hierbei stets die starke, wertebasierte Unternehmenskultur.

Aktuell ist L’Osteria an über 170 Standorten in neun Ländern vertreten. Dabei basiert das Unternehmen auf einem Drei­-Säulen-­Prinzip: Je etwa ein Drittel der Restaurants werden von der FR L‘Osteria SE selbst sowie von Joint­-Venture­- oder Franchise-­Partner:innen betrieben. Dieses Verhältnis möchte die Markengastronomie auch bei ihren ambitionierten Wachstumsplänen beibehalten. Neben weiteren Eröffnungen im Kernmarkt Deutschland steht zudem die verstärkte Expansion ins Ausland im Fokus.

Kooperatives Miteinander

Erfolg und Sympathie schließen sich bei L’Osteria keineswegs aus: Innerhalb der „La Famiglia“ setzt man gezielt auf ein kooperatives Miteinander zwischen Lieferant:innen, Partner:innen und Mitarbeiter:innen. Davon profitiert auch der Gast: Service und Gastfreundschaft werden bei L’Osteria großgeschrieben. Die zuverlässige Qualität der Produktpalette rund um die „beste beste Pizza & Pasta d’amore“ und ein ansprechendes Ambiente im Restaurant sowie das gute Preis­Leistungs­-Verhältnis runden das Konzept ab.

Seit April 2020 können die Gäste das L’Osteria-Erlebnis nicht nur im Restaurant genießen, sondern dank des unternehmenseigenen Lieferservice auch einfach und bequem nach Hause bestellen.

Rück- und Ausblick von Jacek Trybuchowski, Geschäftsführer

Mann in blauem Hemd
Jacek Trybuchowski

Wie bewerten Sie das Geschäftsjahr 2023?

Nach knapp drei Jahren, die maßgeblich durch Corona geprägt wurden, war 2023 das erste Jahr ohne pandemiebedingte Einschrän­ kungen in der Gastronomie. Dennoch standen wir auch in diesem Jahr vor diversen Herausfor­ derungen in unserer Branche, wie etwa der wachsenden Inflation, Lieferengpässen und steigen­ den Personalkosten. Als Ende des Jahres zudem bekannt gegeben wurde, dass zum Jahresende der reduzierte Mehrwertsteuersatz ausläuft, hat dies die Gastronomie erneut hart getroffen.

Trotz aller äußeren Umstände konnten wir bei L’Osteria das erfolgreichste Jahr in unserer 25­ jährigen Unternehmensgeschichte verzeichnen und 2023 für uns als gutes, wenn auch heraus­ forderndes Geschäftsjahr abschließen

Was sind Ihre Erwartungen an das Jahr 2024?

Die Branche steht weiterhin unter hohem finanziellem Druck: Neben der Wieder­ anhebung des Mehrwertsteuersatzes auf 19 % ist auch der Mindestlohn in Deutschland zum Jahreswechsel nochmals angestiegen. Hinzu kommen die bleibend hohe Inflation und die stark gestiegenen Kosten für Energie und Roh­ stoffe. Diese Mehrkosten können nicht allein von den Gastronomen getragen werden, weshalb sich viele gezwungen sehen werden, ihre Preise zu erhöhen – Gäste müssen mit einer Preisstei­ gerung von bis zu 10 % rechnen. Leider erwarte ich zudem einige Restaurantschließungen, da die Gastronomiebranche durch die letzten Jah­ re bereits stark belastet ist und nicht jeder Gas­ tronom entsprechend auf die Preissteigerung re­ agieren kann.

Welche Neuerungen gibt es in Ihrem Konzept?

2024 möchten wir uns auf unsere Kernkompetenzen fokussieren. Unsere Gäste sol­ len auch nach 25 Jahren L’Osteria auf unser gutes Preis­Leistungs­Verhältnis vertrauen können und sich auf unsere „beste beste Pizza und Pasta d’amore“ aus qualitativ hochwertigen Zutaten freuen. Außerdem möchten wir auch weiterhin, dass jeder Besuch bei L’Osteria ein Erlebnis für unsere Gäste ist und sich unsere Liebe zum Detail wie ein roter Faden durch das gesamte Restaurant zieht – von der Zubereitung unserer Speisen über unser einzigartiges Interior bis hin zu unserem herzlichen Service. Darüber hinaus können sich unsere Gäste auf neue Produkte, attraktive Angebote und spannende Aktionen rund um das Jubiläumsjahr freuen.

Was ist für Sie die größte kommende Herausforderung der Branche?

Die größte Herausforderung unse­rer Branche ist die allgemeine Unsicherheit, die sich durch viele Bereiche unser aller Leben zieht. Nicht nur die gestiegenen Lebenshaltungs­kosten, sondern auch die anhaltend schwierige geopolitische Situation in Osteuropa und dem Nahen Osten sowie die Rezession haben schwer­wiegende Auswirkungen auf unseren Geschäfts­alltag.

Unabhängig davon ist eine der größten Heraus­ forderungen in unserer Branche immer, neue Mitarbeitende zu finden, diese zu motivieren, zu loyalisieren und weiterzuentwickeln. Restaurant Business ist People Business und somit steht der Mensch nicht nur als Gast, sondern auch als Mitarbeitender bei uns immer im Mittelpunkt.

Wie sehen Sie den Weg der Branche und des BdS?

Der BdS konnte bereits einige große Erfolge für die Branche erzielen. Maßgeblich sind für mich beispielsweise der Tarifvertrag, der faire und transparente Rahmenbedingungen für alle Mitarbeitenden geschaffen hat. Außer­ dem hat sich der BdS über Krisen hinweg zu ei­nem zentralen Sprachrohr der Systemgastrono­mie entwickelt, wodurch die Branche nun geeint auftritt. Ergebnis dieser Bemühungen ist aus meiner Sicht, dass sowohl der BdS als auch die Systemgastronomie in Deutschland auf einem festen sowie stabilen Fundament stehen und damit für die Zukunft bestens gewappnet sind.

Das Interview wurde im März 2024 geführt.