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Führungskräfte-Ausbildung: Duales Studium „Systemgastronomie-Management“ an der BA Plauen

BdS/BA Plauen
Neuer Campus der BA Plauen

Auch dieses Jahr möchte der Bundesverband der Systemgastronomie e.V. (BdS) zusammen mit den Studierenden des Studiengangs „Systemgastronomie-Management“ an der staatlichen Berufsakademie Plauen sowie der Studiengangleiterin Frau Prof. Dr. Fuchs auf das aktuell laufende Semester zurückblicken.

In die Entstehung und Gestaltung der Studienrichtung Systemgastronomie-Management Ende 2018 war der BdS maßgeblich involviert. Die Studierenden absolvieren in der Regel ein dreijähriges duales, praxisintegriertes Bachelor-Studium - mit jeweils abwechselnd sechs theoretischen und sechs berufspraktischen Studienabschnitten. Durch diese Kombination aus Theorie und Praxis erlangen die Studierenden eine ausgezeichnete Qualifikation für spätere Fach- und Führungsaufgaben in der Systemgastronomie. Die Berufsakademie Plauen zeichnet sich insbesondere durch ihre intensive, individuelle Betreuung in kleinen Seminargruppen und den engen Kontakt zu Professoren und Professorinnen sowie Praxispartnern aus. Auch der Austausch der Studierenden untereinander ist sehr rege.

Die aktuelle Ausnahmesituation der Corona-Krise trifft natürlich auch den Studiengang. Aus diesem Grund sind die Studierenden früher als gewöhnlich in die Praxisphase geschickt worden. Um vom derzeitigen Stimmungsbild aber natürlich auch vom Studienverlauf einen Eindruck gewinnen zu können, hat der BdS bei der Studiengangleiterin Frau Prof. Dr. Fuchs sowie bei fünf Studierenden aus den beiden bestehenden Jahrgängen nachgefragt.

Prof. Dr. Juliane Fuchs - Studiengangleiterin "Systemgastronomie-Management" der BA Plauen

Frau Prof. Dr. Fuchs zeigt sich sehr erfreut über die weitere Entwicklung ihres Studiengangs. Im Vergleich zum Vorjahr ist jetzt eine noch größere Vielzahl an Systemen an Bord. Damit gestaltet es sich auch für die Studierenden abwechslungsreicher, weil das Kennenlernen der unterschiedlichen Systeme und deren Herangehensweisen neue Blickwinkel eröffnen. Mittlerweile sind über 30 systemgastronomische Unternehmen als Praxispartner gelistet, was zeigt, dass die Bereitschaft zum dualen Studium merklich gestiegen ist. Neben den vielen Praxispartnern hat sich auch die Lehrsituation durch weitere Dozentinnen und Dozenten aus der Praxis verbessert

Stefan Pannek - Leiter der BdS-Rechtsabteilung

Auch Stefan Pannek, der Leiter der BdS-Rechtsabteilung wird die Studierenden im Fachgebiet „Arbeitsrecht“ unterrichten. Durch all diese Experten können die besonderen Bedürfnisse und Anforderungen der Systemgastronomie noch zielführender vermittelt werden.

Prof. Dr. Fuchs sieht eine mögliche Herausforderung der Zukunft darin, dass die Corona-Krise Auswirkungen auf die (diesjährigen) Neueinschreibungen haben könnte. Nichtsdestotrotz bleibt sie optimistisch – zumal bereits jetzt neue Bewerber für das kommende Wintersemester in den Startlöchern stehen.

„Wir möchten die Führungskräfte der Systemgastronomie von morgen ausbilden.“ Studiengangleiterin Prof. Dr. Juliane Fuchs

Die Studierenden der ersten Stunde aus dem Jahr 2018 sind mittlerweile im 4. Semester und dürfen seit vergangenem Sommer in den Praxissemestern in ihrem Partnerbetrieb z.B. in der Schichtleitung mitarbeiten. Somit übernehmen sie bereits eigenständig konkrete Bereiche. Während am Anfang des Studiums in den Theorieteilen noch überwiegend allgemeine wirtschaftliche Inhalte auf dem Lehrplan standen, wie etwa Buchhaltung und Kosten sowie Leistungsrechnung, sind es jetzt zunehmend systemgastronomische Spezialisierungen wie Warenkunde, Lebensmittelhygiene und Lebensmittelrecht.

Auch wenn die Studierenden derzeit vorzeitig in die Praxisphase geschickt worden sind, ist der Betrieb der Restaurants durch die strengen gesetzlichen Vorgaben oftmals nur eingeschränkt möglich. Die Flexibilität der BA Plauen zeichnet sich auch hier ab, innerhalb kürzester Zeit wurden E-Learning- Angebote geschaffen, wodurch auch von Zuhause aus anstehende Lerninhalte in Modulen abgeschlossen werden können. Sofern es aber nicht möglich sein sollte, die digitalen Angebote alle wahrzunehmen, können die Module selbstverständlich in der nächsten Theoriephase, also voraussichtlich im Juli 2020, absolviert werden, erklärt die Studiengangleiterin.

Janina Zeilhofer, 4. Semester, Allresto

Janina Zeilhofer

Eine der Studierenden ist Janina Zeilhofer. Sie ist der Meinung, dass man in die neue Verantwortung, wie etwa die Übernahme der Schichtleitung, hineinwächst und sie anschließend auch großen Spaß macht. Dafür sei aber auch ein tolles Team wichtig, ebenso wie der Zusammenhalt in der Studierendenschaft. Beides sei bei ihr absolut gegeben, meint sie. Ihr Praxispartner ist die Allresto Flughafen München Hotel und Gaststätten GmbH, bei der sie in dieser Position bis zu fünf unterschiedliche Restaurantbetriebe unterstützt. Auch daran gewöhne man sich und am Ende werde die Anstrengung auch mit einem guten Ergebnis und tollen Erfahrungen belohnt.

„Ich kann mich wirklich nicht beschweren, weder über das Studium noch über die Arbeit. Klar ist es auch manchmal stressig, beispielsweise was die Zeiteinteilung zwischen Prüfungen und Praxis anbelangt, aber da wird man immer besser und sicherer darin. Dadurch habe ich gelernt, Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Meine Ansprechpartner haben immer ein offenes Ohr und unterstützen mich dabei. Ich bin insgesamt sehr zufrieden.“ – Studierende Janina Zeilhofer

Hendrik Alsdorf, 4. Semester, McDonald's

BdS/BA Plauen

Auch Hendrik Alsdorf gefallen die bisherigen Studieninhalte sehr gut, da diese direkt in der Praxis bei seinem Praxispartner McDonald's anwendbar sind. Seine Erfahrungen aus dem Restaurant sind wiederum Grundlage für das leichtere Verständnis in der Theoriephase. Eine konkrete Vorstellung des dualen Studiengangs hatte er im Vorfeld nicht, obwohl es nicht sein erstes Studium ist. Vom reinen Studium zum dualen Studium sei es aber schon ein großer Sprung gewesen, da die Inhalte eines halben Jahres in drei Monate gepackt werden. Da müsse man schon am Ball bleiben. Außerdem besteht eine Anwesenheitspflicht. Er empfindet diesen Umstand schon fast als Luxus. Die neue Verantwortung als Schichtleiter gefällt ihm sehr gut. Zudem ist er noch der Leiter der Sportgruppen an der BA Plauen - ein weiteres Amt mit Verantwortung und damit eine gute Übung für spätere Führungspositionen. Die derzeitige Arbeitssituation – ausgelöst durch die Corona-Krise - sei schwierig, doch würden sie im Team letztlich normal weiterarbeiten, nur, dass eben jetzt die Bestellungen am Drive-Through-Schalter getätigt und ausgeliefert werden. Da derzeit nur ein Schalter geöffnet ist, müsse man entsprechend schnell arbeiten.

„Ich finde es sehr gut, dass die Systemgastronomen im Takeaway, Drive-Through und Lieferservice noch geöffnet haben. Für einige Bevölkerungsteile stellt das sicherlich auch eine Art von Normalität dar. Für Einzelpersonen, die nach dem Spazierengehen einen Burger essen wollen, Familien, die sich noch schnell ein Eis holen oder auch für das Pflegepersonal, das von einer langen Schicht kommt, keine Lust mehr hat, sich etwas zu kochen und deshalb zu uns kommt. So eine Normalität hat man derzeit ja wenig, deshalb freue ich mich, dass wir diese so bewahren können.“ – Hendrik Alsdorf

Marcus Gippert, 4. Semester, McDonald's

BdS/BA Plauen

Einer der wesentlichen Vorteile der BA Plauen gegenüber anderen Hochschulen und Universitäten bestehe in den sehr kleinen Klassenverbänden, meint Marcus Gippert, der in seiner Praxisphase beim McDonald's Franchisenehmer Mike Kraft aus Wernigerode arbeitet. Damit sind die Kommunikationswege sehr kurz, was dem Lernen zugutekommt. Durch die momentan veränderte Situation im Betrieb, stelle ihn die Arbeit durchaus vor ungewohnte Herausforderungen, da bei ihm ausschließlich Auszubildende, die Schichtleiter sowie er selbst weiterhin anwesend sind. Dies gibt ihm aber die Möglichkeit, viel Selbstständigkeit zu erlernen. Die Branche der Systemgastronomie sieht er auch weiterhin als seine Zukunft, da ihm der besondere Umgang mit den Gästen und auch mit Lebensmitteln deutlich besser gefalle, als beispielsweise die Aufgaben im Einzelhandel. Auch die zahlreichen Arbeitsmöglichkeiten, die durch die Systemkonformität gegeben sind, schätze er sehr.

„Man kann dadurch einfach überall arbeiten, ohne sich groß umstellen zu müssen.“ – Marcus Gippert

Eine etwas andere Situation ergibt sich bei den Studierenden, die erst seit vergangenem Oktober Systemgastronomie-Management studieren. Nora Sperling (Vapiano) und Alena Zadow (Starbucks) haben erst eine Theorie- und eine Praxisphase absolviert.

Alena Zadow, 2. Semester, Starbucks

BdS/BA Plauen

Frau Zadow empfand den Übergang von der Arbeit ins duale Studium durchaus als Umstellung, bei der aber die BA Plauen und ihr Praxispartner Starbucks sehr unterstützend und entgegenkommend waren. Da sie bereits zuvor bei Starbucks tätig war, sieht sie die Veränderungen sehr deutlich:

„Ich habe jetzt deutlich mehr administrative Aufgaben, bin damit mehr im Büro und habe sogar mehr Verantwortung als vorher. Darüber freue ich mich und sehe das als Chance, mich beweisen zu können.“ – Alena Zadow

Ihr Betrieb hat im Zuge der Corona-Situation vorübergehend die Pforten geschlossen, weshalb sie sich gerade im Homeoffice befindet. So hat sie jetzt aber zumindest Gelegenheit, das ausgiebige E-Learning-Angebot der BA Plauen wahrzunehmen und sich in der Theorie bestens weiterzubilden.

Nora Sperling, 2. Semester, Vapiano

BdS/BA Plauen

Gleich doppelt von der Krise betroffen ist Nora Sperling. Neben den allgemeinen Einschränkungen musste nun auch ihr Arbeitgeber ein Insolvenzverfahren eröffnen. Da sie bereits seit vielen Jahren für

Vapiano tätig ist und ihr Herz sehr für ihr Unternehmen schlägt, hat sie das sehr getroffen. Schon vor ihrem Studium habe sie sich dort immer gefordert und gefördert gefühlt, hat früh die Schichtleitung übernommen und bis heute großen Spaß daran. Sie ist hoffnungsvoll, dass ihr Betrieb die Pforten wieder öffnet, denn genügend Motivation sei bei ihr und ihren KollegInnen definitiv vorhanden. Auch sie zeichnet von der BA Plauen ein durchweg positives Bild. In ihrem vorherigen Studium war sie sehr unzufrieden, doch habe sich das nun an der BA Plauen vollständig geändert:

„Der persönliche Unterricht, die kleinen Klassen und der direkte, fast schon herzliche Kontakt zu den Lehrkörpern sorgt einfach für eine gute Atmosphäre.“ – Nora Sperling

Alle Gesprächspartner lobten ausdrücklich die Maßnahmen der BA Plauen, die aufgrund der Corona-Krise ergriffen wurden. Zum einen sei besonnen, aber eben auch vernünftig gehandelt worden, wie z.B. die Entscheidung, die Studierenden vorzeitig in die Praxisphase zu schicken, zeigt. Hinzu kommt die schnelle Bereitstellung von Online-Vorlesungen und Lernmaterialien, so dass auch weiterhin Wissen vermittelt werden kann.

Auch der Bundesverband der Systemgastronomie e.V. begrüßt die zügigen und zielführenden Handlungen der Staatlichen Studienakademie. Nicht nur aus diesem Grund möchten wir uns an dieser Stelle bei allen Verantwortlichen herzlich bedanken. Durch die Studienvertiefung „Systemgastronomie-Management“ ist die Branche gut für die Zukunft gerüstet und stellt damit wieder einmal die Vielfalt beruflicher Chancen unter Beweis.

Systemgastronomie-Management an der Studienakademie Plauen

Mit dem dreijährigen dualen Studium in der Studienrichtung Systemgastronomie-Management bildet die Studienakademie Plauen Ihr zukünftiges Fach- und Führungskräftepersonal bestmöglich aus.

Das Studium ist gekennzeichnet durch wechselseitige Theorie- und Praxisphasen und vermittelt betriebswirtschaftliche, service- und lebensmittelbezogene Kenntnisse und Fähigkeiten. Unterrichtet werden die Studierenden von Professoren und Dozenten, die über langjährige Erfahrungen in der Branche verfügen. Diese Kombination ist einzigartig und verspricht erfolgreiche Karrierewege. Nach drei Jahren erreichen die Studierenden den anerkannten akademischen Abschluss „Bachelor of Arts“ (B.A.) und sind in der Lage, verantwortungsvolle Tätigkeiten und Leitungsfunktionen zu übernehmen.

Aktuell agieren mehr als 30 systemgastronomische Unternehmen als Praxispartner und bieten über 40 Studienplätze an. Werden auch Sie Praxispartner! Dies ist mit keinerlei Kosten verbunden, da die Berufsakademie eine öffentliche Einrichtung des Freistaats Sachsen ist. Die zukünftigen Studierenden bewerben sich direkt bei Ihnen um einen dualen Studienplatz und so können Sie die Auswahl treffen. Nach Abschuss eines Ausbildungsvertrags für das duale Studium ist dann der Studienplatz an der Studienakademie Plauen gesichert.

Für den Studienstart im Oktober 2020 gibt es noch freie Plätze. Bis 30. September 2020 werden Bewerbungen entgegengenommen - zugelassen werden Kandidaten mit Hochschulreife/Abitur oder abgeschlossener Ausbildung.

Detailliertere Informationen finden Sie auf der Webseite der Studienakademie Plauen:

Die Studienakademie berät Sie gerne rund um das duale Studium – wenden Sie sich bitte direkt an Frau Prof. Dr. Fuchs:

Berufsakademie Sachsen
Studienakademie Plauen
Prof. Dr. Juliane Fuchs
Tel. 03741 5709 121
Mail: fuchs@ba-plauen.de

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