Scheinbare Transparenz – fraglicher Nutzen
Wie bereits berichtet, installiert die Verbrauchervereinigung „Foodwatch“ zusammen mit der Initiative „Frag Den Staat“ die Online-Plattform „Topf Secret“, auf der sich Verbraucher zu den Ergebnissen amtlicher Lebensmittelkontrollen in Restaurants, Imbissbuden, Bäckerein und anderen Lebensmittelbetrieben informieren können. Andrea Belegante, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Systemgastronomie e.V. (BdS) lehnt diese Plattform entschieden ab. Belegante dazu: „Im Verbraucherinformationsgesetz (VIG) ist sowohl die individuelle wie auch die weitergehende Veröffentlichung staatlicher Kontrollergebnisse geregelt. Eine in dieser Art und Weise gestaltete öffentliche Plattform stellt einen klaren Eingriff in die Gültigkeit bestehender Vorschriften dar.“
Die Initiatoren der Plattform fordern von Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) eine Gesetzesgrundlage zu schaffen, so dass zukünftig alle Kontrollergebnisse für den Verbraucher nachvollziehbar sind. Als Vorlage dient ein dänisches Modell, bei dem die Kontrollergebnisse mittels eines Smiley-Systems in den Farben grün, gelb und rot veröffentlicht werden. „Auch diese Umsetzung lehnt der BdS ab“, so Belegante. Der BdS betont seit Jahren die Schwachstellen und Scheintransparenz von Hygieneampeln. Kontrollen seien immer nur Momentaufnahmen und auch die Kontrollfrequenz in den Restaurants ist sehr unterschiedlich. „Es gibt keine bundesweit einheitlichen Standards für die Durchführung der Kontrollen. Schon deshalb macht eine Plattform wie Topf Secret wenig Sinn. Für bundesweit agierende Marken wäre das – zusätzlich zu den ohnehin bestehenden bürokratischen Auflagen – unzumutbar. Außerdem kann die fehlende Aktualität die Realität verzerren“, betont Belegante abschließend.