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Sozialpartner und Tarifautonomie in der neuen Arbeitswelt

Foto: Dr. Kai Nielsen - www.photonielsen.com
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Beim 15. Tarifforum, organisiert von der Carl Friedrich von Weizsäcker Stiftung, am 18. Oktober 2019 in Berlin diskutierten rund 50 Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Gewerkschaften sowie Politik und Justiz zum Thema „Sozialpartner und Tarifautonomie“. BdS-Hauptgeschäftsführerin, Andrea Belegante, nahm als Gastrednerin sowie als Teilnehmerin einer Podiumsdiskussion an der Veranstaltung teil.

Das Tarifforum ist eine unabhängige Plattform, auf der ein wissenschaftlich geprägter Gedankenaustausch zu zentralen tarif- und gesellschaftspolitischen Fragestellungen stattfindet, aber auch die Praxis einen hohen Stellenwert innehat. Das Anliegen des Tarifforums ist es, Gespräche sowohl über aktuelle Themen als auch über spannende Zukunftsthemen zu ermöglichen, den fachlichen Austausch zu tarifpolitischen Entwicklungen und gesetzlichen Regelungen zu leisten und ein Forum zu bilden, auf dem unabhängig von der aktuellen Tagespolitik über Grundsatzfragen und Entwicklungen diskutiert wird.

In ihrem Gastvortrag mit dem Titel „Gestaltung der Arbeitswelt in der digitalen Welt durch Tarifverträge am Beispiel der Systemgastronomie“ sprach Andrea Belegante darüber, dass Digitalisierung auch aus der Systemgastronomie nicht mehr wegzudenken ist. „So unbestimmt das Wort Digitalisierung an sich noch immer ist, so sicher ist, dass uns die Digitalisierung zwingt, Prozesse zu überdenken. Manche analogen Strukturen haben sich schlicht und ergreifend überholt, aber eines ist ebenso sicher wie der Fortschritt, der sich durch Digitalisierung in der Systemgastronomie weiterhin einstellen wird: Burger, Pizza, Pasta und Salate werden auch in Zukunft im Restaurant und nicht etwa im Homeoffice oder am Computer zubereitet“, so Belegante mit Überzeugung.

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In der anschließenden Podiumsdiskussion, an der Michael Fletterich (Betriebsratsvorsitzender der Merck KGaA, Darmstadt), Lars Hünninghausen (Leiter Grundsätze Vergütung, Nebenleistungen und Arbeitszeit, Deutsche Bahn AG, Berlin) und Prof. Dr. Jens Kersten, (Ludwig-Maximilians-Universität München) sowie BdS-Hauptgeschäftsführerin, Andrea Belegante teilnahmen, setzte sich Belegante deutlich und klar für Tarifautonomie der Sozialpartner ein: „Für meinen Verband ist die Tarifbindung das zentrale Alleinstellungsmerkmal und stabiles Wertefundament. Jedes unserer Mitglieder kommt dieser freiwillig eingegangenen Verpflichtung aus Überzeugung nach. Ich sehe in der Tarifbindung ein wichtiges Instrument, um einerseits meinen Mitgliedern Planungssicherheit, Verlässlichkeit und Zukunftschancen sowie andererseits den über 120.000 Beschäftigten eine faire Bezahlung in einer attraktiven Branche zu garantieren. Ich trete engagiert für die Tarifautonomie ein. Meine Branche beweist, dass die Sozialpartnerschaft funktioniert. Aus diesem Grund sehe ich die vermehrten staatlichen Eingriffe in die Tarifautonomie sehr kritisch“, resümierte Belegante abschließend.

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