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PepsiCo startet nachhaltiges Pilotprojekt für Shrink-Folien

Pepsico

In seinem konsequenten Bestreben, eine Welt zu gestalten, in der Kunststoffe niemals zu Abfall werden, ist dem Unternehmen PepsiCo ein zukunftsweisender Schritt gelungen: Erstmals wurde in einem Testprojekt mit dem Grünen Punkt die Gebindefolie für Pepsi-Flaschen und -dosen zu zehn Prozent aus recyceltem Plastik aus dem Gelben Sack, zu 40 Prozent aus Recyclingkunststoff aus anderen Quellen und nur noch zur Hälfte aus neuem Kunststoff hergestellt. Verlaufen weitere Qualitätstests ebenso erfolgreich, ist das nächste Ziel, die reguläre Produktion umzustellen – auf Folie aus Folie.

Bereits im Oktober 2021, ganze 100 Tage früher als ursprünglich geplant, stellte PepsiCo auf 100 Prozent recyceltes Plastik (rPET) für alle Flaschen mit kohlensäurehaltigen Getränken sowie das Lipton Icetea-Sortiment um. Flaschen und Getränkedosen kommen aber zumeist in so genannter Shrink-Folie als Sechsergebinde und die wiederum auf Paletten in den Handel. Zum sicheren Transport werden die Sixpacks mit meterlangen Palettenfolienbahnen umwickelt. Alles aus neuem Kunststoff. Die branchenüblich hohe Qualität der Gebindefolie ergibt sich aus der Pflicht nach Stabilität und dem Wunsch, sie zu bedrucken. „Das ist eine charmante Art und Weise das Augemerk der Konsument*innen auf sich zu lenken und sich zu unterscheiden sowie ein Ausdruck unseres Qualitätsanspruchs auch beim Design und somit ein wichtiges Marketinginstrument“, sagt Kai Klicker-Brunner, Head of Corporate Affairs und Teil der Geschäftsführung PepsiCo Deutschland. „Aber sie landen nun einmal sehr schnell im Müll. Deshalb haben wir unsere Folienzulieferer beauftragt haben, uns eine recycelte Variante zu entwickeln.“ Der Lieferant wandte sich an den Grünen Punkt, der unter anderem die Getrenntsammlung von gebrauchten Verkaufsverpackungen in Deutschland aufgebaut hat und heute einer der führenden Kunststoffrecycler ist.

Vielversprechender erster Versuch mit Recyclingfolie

Der Pilottest Anfang Dezember 2021 im Pepsiwerk Niederroden Trials auf den Abpacklinien für 0,33-Liter-Dosen und 1,5-Liter-PET-Flaschen war ein wegbereitender Erfolg: 50 Prozent der Gebindefolien im Testdurchlauf waren aus recyceltem Material. Ein Fünftel des recycelten LDPE (Low Density Polyethylen, Weich-Polyethylen) in der Schrumpffolie wurde durch Rezyklat aus dem Gelben Sack ersetzt. „Das ist ein großartiges Ergebnis“, so Kai Klicker-Brunner. „Besteht die Verpackung auch weitere Tests, wäre das der Startschuss, unsere Produktion umzustellen.“ Obwohl es einfacher wäre, weiterhin Neuplastik einzusetzen.

PepsiCo ist damit schon jetzt Vorreiter seiner Branche und nähert sich dem eigenen ambitionierten Ziel, innerhalb der Nachhaltigkeitsagenda PepsiCo Positive: bis 2030 die Menge an unbehandeltem Plastik pro Portion im gesamten Lebensmittel- und Getränkeportfolio zu halbieren.

Ein neues Verfahren erhöht die Plastikqualität

Um die bahnbrechende Bedeutung dieses Pilotprojekts zu verstehen, muss man wissen, dass bis zu einem Viertel des Verpackungsabfalls im Gelben Sack oder der Gelben Tonne europaweit aus Folie besteht. Schon lange recycelt Systec Plastics Eisfeld diese. Doch das ist ein Riesenaufwand für die Tochtergesellschaft des Grünen Punkts. „Folie hat eine sehr große Oberfläche und saugt deshalb Schmutz auf wie ein Schwamm, bleibt immer grau, riecht selbst nach der Reinigung noch streng und ist nicht so dicht wie beispielsweise das Hartplastik eines Joghurtbechers“, erklärt Der Grüne Punkt Press Officer Norbert Völl. Während aus mehr als der Hälfte des Kunststoffmülls im Gelben Sack hochwertige neue Recyclingprodukte bis hin zu Verpackungen beispielsweise für Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel entstehen, werden aus den Folien nur einfache Produkte wie Baueimer oder Rasengitter. „Das war uns zu wenig, deshalb haben wir ein neues Verfahren entwickelt.“

Die aussortierten Folien werden nach Qualitätskontrolle gereinigt und zerkleinert. Diese Kunststoffschnipsel kommen in eine Art Fleischwolf namens Extruder, werden geschmolzen und heraus kommt ein Granulat. „Aus diesem neuen Rezyklat, das wir Systalen nennen, lassen sich viel hochwertigere Produkte herstellen, auch flexible Verpackungen“, so Norbert Völl. Diese Entwicklung steht erst am Anfang. Die zunächst insgesamt der Folie zugesetzten zehn Prozent sollen sukzessive wachsen. Das Ziel ist sauberes Material für neue, stabile Folien. „Angesichts der riesigen Folienmengen steckt hier gigantisches Potenzial“, sagt Völl und Michael Wiener, der Geschäftsführer der Duales System Holding, ergänzt: „Wenn ein Kunde wie PepsiCo als erster dieses Material in einer so wichtigen Anwendung wie Sixpack-Folie einsetzt, dann ist das ein wirklich mutiger Schritt.“

Getränkegenuss mit gutem Gefühl

So klar und hell wie bislang wird die Gebindefolie künftig dann nicht mehr aussehen. „Aber wenn die Leute wissen und verstehen, warum die Verpackung anders aussieht, werden sie das bestimmt gern in Kauf nehmen“, ist sich Kai Klicker-Brunner von PepsiCo sicher. Vor allem, wenn der Getränkegenuss mit dem guten Gefühl verbunden ist, etwas Positives für unseren Planeten zu tun.

Etappensieg für die Kreislaufwirtschaft

Das Shrink-Folien-Pilotprojekt ist ein wichtiger Etappensieg. Denn PepsiCo Europe setzt sich dafür ein, dass europaweit ehrgeizige Recyclingziele für flexible Kunststoffverpackungen festgelegt werden. Zudem macht sich das Unternehmen für die Ausweitung von Deponieverboten stark sowie die rasche Einführung von EPR-Gebühren (Erweiterte Herstellerverantwortung) in ganz Europa, um so das Sammeln, Sortieren und Recycling flexibler Folien und letztlich die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft für flexible Kunststoffe voranzutreiben. PepsiCo investiert zudem in Technologien, die das Sortieren und Recyclen weiter verbessern sollen und ist Teil des Holy Grail 2.0, einem Konsortium für digitale Wasserzeichen. Die Initiative will damit intelligente Verpackungssortierung und Recycling auf europäischer Ebene voranbringen.

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