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Blick hinter die Kulissen: BdS zu Besuch bei Starbucks in Berlin

Frau mit Kaffeebecher in der Hand
Claudia Erfurth, Leiterin der Abteilung Politik, Kommunikation und Bildung, bei Starbucks in Berlin.

In die verschiedenen Systeme hineinschnuppern, das Alltagsgeschäft in den Restaurants kennenlernen, mit Mitarbeitenden vor Ort sprechen: Die Geschäftsstelle des Bundesverbands will die Arbeit ihrer Mitglieder nicht nur aus der Theorie verstehen, sondern auch in der Praxis hautnah erleben. Bei den sogenannten Store-Tagen bietet sich die Gelegenheit dazu. Claudia Erfurth, Leiterin der Abteilung Politik, Kommunikation und Bildung, hat vor Kurzem bei unserem Mitgliedssystem Starbucks in den Schönhauser Allee Arcaden in Berlin hinter die Kulissen geschaut. Lesen Sie hier ihren Bericht:

Klein, aber fein

Der Morgen begann mit einer Überraschung, denn ehrlich gesagt, hatte ich mir das Starbucks Coffee House etwas größer vorgestellt. Doch obwohl das Platzangebot mit drei Bistrotischen und einigen Plätzen im Außenbereich eher klein ist, beeindruckt der Store mit einem vielfältigen Kaffee- und Speisenangebot.

Nach der freundlichen Begrüßung von Schichtleiterin Romina durfte ich zunächst selbst einen Kaffee genießen, während Romina und ihr Kollege Waren einräumten und Verpackungsmüll entsorgten. Die beiden waren bereits seit 6.30 Uhr emsig dabei, von der Terrasse über die Essenstheke bis hin zur Auffüllung der Kaffeemaschinen alles vorzubereiten, damit um 8 Uhr beim ersten Kundenansturm alles reibungslos laufen kann. Da sich das Lager gute zehn Minuten entfernt in den Arcaden entfernt befindet, sind die Wege lang und alles muss optimal geplant werden.

Die geborene Barista

WIE groß das Angebot an Kaffeespezialitäten bei Starbucks ist, merkte ich bei meiner Einweisung. Cappuccinos, Latte Macchiatos und all deren tausend Flavors und Toppings. Welche (Milch-)Kanne für welche Milch (streng eingeteilt nach Hafermilch, laktosefreie Milch, Kuhmilch usw.). Kurz gesagt: Mir schwirrte schnell der Kopf. Doch schon nach kurzer Zeit konnte ich meinen ersten Cappuccino ganz alleine zubereiten. Es war erstaunlich, wie schnell ich mich an die Abläufe gewöhnte. Und nach einigem Üben kann ich nun behaupten: Latte und Cappuccino zaubere ich jetzt aus dem Effeff und habe davon sicherlich 50 selbst gemacht. Das Team unterstützte mich zudem tatkräftig, wenn ich mal nicht weiterwusste: Sobald Flavors, Toppings oder ganz außergewöhnliche Kreationen gefragt waren, konnte ich die Mitarbeitenden immer fragen und alle standen mir mit Rat und Tat zur Seite! Alles in allem hat es richtig gut geklappt. Das Fazit der Crew lautete denn auch: „Du darfst als Barista wiederkommen“.

Zu Stoßzeiten wird es für die Mitarbeitenden stressig

Eine große Hilfe bei den vielen Bestellungen ist das Bon-System. Das, was der Gast bestellt, wird auf einen Bon gedruckt, der direkt neben der Kaffeemaschine herauskommt: Der Bon enthält Angaben zur Größe, Art (Filterkaffee, Cappuccino, Latte und mehr) und Milchsorte, sowie zur Anzahl der Espresso-Shots und zum gewünschten Flavor.

Trotz der eingespielten Abläufe kann es während der Stoßzeiten im Store für die Mitarbeitenden schnell hektisch und stressig werden, besonders wenn zusätzlich zu den Kunden vor Ort auch noch die Lieferdienste hinzukommen. Einige Lieferdienste ermöglichen es, bei Starbucks zu bestellen, und das wird rege genutzt.

Vielfältige Aufgaben

Ein oft unterschätzter Aspekt der Arbeit ist auch der Zeitaufwand für die Einhaltung der strengen Hygienevorschriften. Piepsende und klingelnde Alarme erinnern zum Beispiel daran, wann Wasser und Lappen gewechselt werden müssen (blau für die Theke, grün nur für die Milchaufschäumer der Kaffeemaschine), wann die Frischetheke kontrolliert und die Speisen ausgetauscht werden müssen. Es geht eben nicht nur darum, Kaffee aus der Maschine zu lassen. Vielmehr ist fundiertes Wissen zu Standards, Hygieneregeln, Lagerhaltung, Mindesthaltbarkeitsdaten, Warenplanung und einigem mehr für alle im Team unerlässlich.

Für Storeleiterinnen oder Schichtleiterinnen kommt noch die Personalplanung hinzu. Hier ist Flexibilität gefragt. An meinem Store-Tag meldeten sich zum Beispiel gleich zwei Personen für die Spätschicht krank. Das hätte bedeutet, dass das Restaurant höchstens mit einer Person besetzt gewesen wäre. Schichtleiterin Romina musste daher nebenbei die Mitarbeiterliste abtelefonieren, um für Ersatz zu sorgen, was ihr glücklicherweise auch gelang.

Mein Fazit

Am Ende meines Store-Tages bin ich um viele Erfahrungen und Wissen reicher nach Hause gegangen. Ich war beeindruckt von der großartigen Stimmung im Team und auch im Café selbst. Alle waren freundlich und hilfsbereit. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich einen Tag lang dieses nette Team begleiten durfte und so toll aufgenommen wurde. Ein herzliches Dankeschön!

Der Tag hat mir auch gezeigt, dass (System)-Gastronomie von den Menschen mit Herzblut betrieben wird. Qualität und Zufriedenheit des Gastes stehen an oberster Stelle. Wenn doch mal ein Fehler unterlaufen ist, ob bei der Bestellung oder bei der Zubereitung, wird dies direkt behoben und dies stets freundlich, zuvorkommend und immer mit einem Lächeln.

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