(Food)Trends - von Social Media bis in die Außer-Haus-Verpflegung

Gastbeitrag von BdS-Hauptgeschäftsführer Markus Suchert in der aktuellen Ausgabe der Catering Management Spezial

Die Gastronomie befindet sich im permanenten Wandel - dynamisch, vielfältig und von Innovation getrieben. Besonders die Systemgastronomie, die sich durch Effizienz, Anpassungsfähigkeit und Kundennähe auszeichnet, spiegelt diesen Wandel deutlich wider: Bewährtes bleibt, doch neue Trends entstehen kontinuierlich – oft inspiriert von gesellschaftlichen Veränderungen, kultureller Vielfalt und digitalen Impulsen.
Welche Entwicklungen zeichnen sich aktuell im Foodbereich und darüber hinaus als Trends ab?
Eines ist klar: Vielfalt bleibt Trumpf. Der klassische Burger behauptet seinen Platz, neue Varianten wie der Smashburger sorgen für frischen Wind. Pflanzenbasierte Gerichte gewinnen zunehmend an Bedeutung. Nicht als Ersatz, sondern als attraktive, kreative Erweiterung des Speisenangebots. Gäste verbinden gesunde Ernährung heute nicht mehr mit Verzicht, sondern mit Lebensfreude und Genuss.
Nachhaltigkeit ist längst kein Nice-to-have mehr, sondern Kaufkriterium. Gäste achten verstärkt auf Inhaltsstoffe, Herkunft und Frische – Stichwort „regional und saisonal“. Für viele ist die ökologische Verantwortung eines Restaurants ein entscheidender Faktor bei der Wahl ihres gastronomischen Angebots.
Auch die kulturelle Vielfalt wirkt sich belebend auf die Food-Landschaft aus. Migration bringt neue Esskulturen, Produkte und Konzepte mit sich – die Branche wächst daran. Gäste sind neugierig auf neue Geschmackserlebnisse. Die wachsende Zahl an systemgastronomischen Konzepten zeigt das deutlich. Ein paar Beispiele: Mmaah etwa bringt koreanisches Streetfood nach Deutschland, Sticks’n’Sushi vereint japanische Küche mit skandinavischem Stil, Aïda steht für klassische Wiener Kaffeehausatmosphäre, La Maison du Pain entführt in die Welt französischer Boulangerien. Auch etablierte Marken wie McDonald’s oder Burger King punkten seit Jahren durch große Innovationsfreude und bringen immer wieder neue Produkte auf den Markt.
Zunehmend wichtig wird das Thema Erlebnisgastronomie, der Besuch wird zu einem echten Event. THE ASH etwa kombiniert Kulinarik mit digitalem Erlebnis: Gerichte lassen sich via QR-Code in 3D am Tisch anzeigen – ein visuelles Highlight, das Gäste emotional erreicht.
Ein weiterer Trend, der zu beobachte ist: Virtual Brands. Digitale Gastronomiekonzepte, die keine physischen Standorte benötigen, sondern ausschließlich auf Lieferplattformen und Apps stattfinden, gewinnen vor allem bei jüngeren Zielgruppen an Relevanz.
Digitalisierung und Automatisierung zählen zu den zentralen Trends der Branche.
Digitale Bestellterminals, mobile Apps und QR-Code-Scanner für kontaktloses Bestellen und Bezahlen sind längst Standard. In manchen Betrieben liefern Roboter das Essen direkt an den Tisch. Die fortschreitende Automatisierung optimiert Abläufe und steigert Effizienz sowie Servicequalität.
Woher kommen diese Trends?
Der Takt wird heute vorrangig von Social Media vorgegeben. TikTok, Instagram & Co. setzen Trends in Echtzeit. Ob Iced Matcha Latte inspiriert durch Shirin David oder Dubai-Schokolade – was viral geht, beeinflusst unmittelbar Nachfrage und Produktentwicklung. Gastronomiebetriebe müssen schnell und authentisch reagieren, um relevant zu bleiben.
Gleichzeitig sorgt der interkulturelle Austausch für neue Impulse. Esskulturen aus aller Welt bereichern das gastronomische Angebot in Deutschland – ein Spiegel gesellschaftlicher Realität und Chance für Vielfalt auf dem Teller.
Wie entwickeln sich die einzelnen Gastro-Bereiche?
Die Systemgastronomie zeigt sich als lern- und wandlungsfähig: Das Frühstücksgeschäft beispielsweise, das während der Pandemie massiv eingebrochen war, erlebt aktuell ein starkes Revival – begünstigt durch Homeoffice, wachsende Single-Haushalte und mehr Frauen in Vollzeitarbeit.
Das Mitnahme- und Liefergeschäft bleibt ein Wachstumsmarkt. Digitale Bestellprozesse steigern nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern auch die Bons – besonders im Quick-Service-Segment.
In der Bediengastronomie stehen authentisches Ambiente, erstklassige Speisen und aufmerksamer Service im Mittelpunkt. Ob italienisches Lebensgefühl wie bei L’Osteria oder das Flair amerikanischer Supper Clubs der 1920er Jahre im modernen Steakhouse-Stil von THE ASH – Gäste erwartet ein rundum einzigartiges Genusserlebnis. Vom Service bis zur Küche ist alles darauf ausgerichtet, ihnen eine unvergessliche Zeit zu bereiten.
Daer Gastbeitrag ist in der Ausgabe #3/2025 der Catering Management Spezial erschienen: www.catering.de.