Arla Halbjahresbilanz 2024: Weg frei für verstärkte Nachhaltigkeitsbemühungen
Die Molkereigenossenschaft Arla Foods hat mit einem stabilen Halbjahresergebnis 2024 die positive Entwicklung von Ende 2023 fortgesetzt. In der Folge konnte Arla den Milchpreis um 5 Cent pro kg Milch erhöhen (verglichen mit der zweiten Jahreshälfte 2023) und wird wie erwartet eine halbjährliche Nachzahlung von 1 Cent pro kg Milch an die Landwirt:innen auf Basis des gelieferten Halbjahresvolumens leisten können.
„Wir sind zufrieden, dass das Momentum, das unsere Landwirte und Mitarbeitende im Jahr 2023 geschaffen haben, sich im Jahr 2024 fortgesetzt hat. So kann Arla heute ein stabiles Halbjahresergebnis mit einem wettbewerbsfähigen Milchpreis präsentieren, das den Weg für verstärkte Nachhaltigkeitsbemühungen in der Zukunft ebnet", erklärt Peder Tuborgh, CEO von Arla Foods.
Der steigende Milchpreis und die vorgesehene, halbjährliche Nachzahlung beruhen hauptsächlich auf höheren Rohstoffpreisen, Arlas Transformations- und Effizienzprogramm „Fund Our Future“ sowie einem wieder wachsenden Markengeschäft. Arlas Marken verzeichneten in der ersten Jahreshälfte 2024 ein mengenbasiertes Umsatzwachstum von 4,1 Prozent; in der ersten Jahreshälfte 2023 war es noch um sechs Prozent gesunken. Das Wachstum wurde von den Marken Lurpak, Puck und Arla angeführt, die in der ersten Jahreshälfte 2024 jeweils 7,9 Prozent, 4,4 Prozent beziehungsweise 3,8 Prozent zulegen konnten.
Der Gesamtumsatz der Arla Gruppe belief sich in der ersten Jahreshälfte 2024 auf 6,6 Milliarden Euro, der Nettogewinn lag bei 167 Millionen Euro. Der so genannte Milch-Leistungspreis für die ersten sechs Monate 2024 betrug 47,5 Eurocent pro kg Milch (Preis für konventionelle und Biomilch in allen sieben, europäischen Arla Erzeugerländern). Der Milch-Leistungspreis für Arla ist definiert als der ausgezahlte Milchpreis plus den Jahresüberschuss dividiert durch die gesamte Milchzufuhr der Genossenschaftsmitglieder. In Deutschland lag der an die Arla Landwirt:innen ausgezahlte Arla Milchpreis für konventionelle Milch (4,2% Fett, 3,4% Eiweiß) im ersten Halbjahr 2024 im Durchschnitt bei 45,6 Cent pro kg Milch. (Dieser Preis beinhaltet die vorgesehene, halbjährliche Nachzahlung von einem Cent pro kg Milch. Die Zinsen sowie die jährliche Kapitaleinlage sind dagegen in diesem Preis nicht enthalten.)
„Wir freuen uns sehr über einen wettbewerbsfähigen Milchpreis. Gleichzeitig sehen wir, dass unsere Marken wieder wachsen und das schneller als erwartet. Dies ist auf die Stärke unserer Marken sowie auf unsere erfolgreichen Bemühungen, erneut Wachstum zu generieren, zurückzuführen. Wir befinden uns auf einem positiven Kurs“, erläutert Arla Finanzvorstand Torben Dahl Nyholm.
Deutschland-Geschäft: Auch auf dem deutschen Markt hat sich der nachlassende Inflationsdruck in der ersten Jahreshälfte 2024 positiv auf die Nachfrage nach Molkereiprodukten ausgewirkt, besonders bei Käse und Milchprodukten der weißen Linie (Trinkmilch, Joghurt & Co.). Davon profitierte Arla Deutschland und legte beim Absatz (Gesamtvolumen Marken und Handelsmarken) zu.
„Deutsche Verbraucher greifen wieder häufiger zu Milchprodukten. Das war für unser Geschäft positiv; auch bei ausgewählten Marken. Und mit den neuen Arla Buko Kochprodukten und den Milka Schokoladenmilch Drinks, haben wir wichtige Innovationen auf den Markt gebracht, um unsere Position hierzulande weiter zu stärken; besonders auch in der Kategorie der Milchmischgetränke. Hier sehen wir in Deutschland großes Potenzial“, so Lillie Li Valeur, Deutschland-Chefin von Arla Foods.
Einzelne Marken konnten in Deutschland zulegen
Im deutschen Markengeschäft präsentierte sich der Frischkäse Arla Buko, wie bereits im Jahr 2023, erneut stark und zeigte in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 ein mengenbasiertes Umsatzplus im oberen einstelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zudem erweiterte die Molkereigenossenschaft das Arla Buko Portfolio ab dem Frühjahr mit innovativen Produkten zum Kochen, wie etwa einer Kochcreme und zwei Crèmes zum Verfeinern. Damit möchte Arla dem Trend des heimischen Kochens noch stärker Rechnung tragen. Mit einem mengenbasierten Umsatzplus im mittleren, einstelligen Prozentbereich in den ersten sechs Monaten, entwickelte sich die Marke Arla Kærgården positiv; unter anderem durch Aktionen mit der Arla Kærgården Butter. Zudem fand im Markt eine Belebung der Skyr-Kategorie statt. Hiervon konnte besonders Arla Skyr als Nr. 1 unter den Markenprodukten in Deutschland mit einem gestiegenen mengenbasierten Umsatz profitieren. Auf der Innovationsseite ist Arla im Juni mit den neuen Milka Schokoladenmilch Drinks als Lizenzmarke (Milka ist eine Marke von Mondelēz International) in den Vertrieb gestartet. In der Kategorie der Milchmischgetränke möchte Arla in Deutschland weiter wachsen, nachdem die Molkereigenossenschaft mit den gekühlten Kaffeegetränken von Starbucks als Lizenzmarke bereits sehr erfolgreich ist. Im Bereich Foodservice (Restaurants, Kantinen, etc.) konnte Arla sein Geschäft in Deutschland mit Produkten der Marke Arla Pro in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres wie geplant weiter ausbauen.
Nachhaltigkeitsinitiativen auf den Höfen
In der ersten Jahreshälfte 2024 hat Arla verschiedene Elemente seiner Nachhaltigkeitsaktivitäten unter dem Namen „FarmAhead™ Technology“ zusammengefasst. Es ist Arlas Ziel, die CO2e-Emissionen auf den Betrieben bis 2030 um 30 % pro kg Milch zu reduzieren. In den vergangenen zwei Jahren hat Arla bereits fast eine Million Tonnen C02e eingespart.
Ein wesentlicher Bestandteil von FarmAhead™ Technology ist das innovative punktebasierte System FarmAhead™ Incentive (Name zuvor: Anreizmodell für Nachhaltigkeit/Nachhaltigkeitszuschlag), das Klima- und Umweltaktivitäten auf den Höfen als Teil des Milchgelds belohnt. Jeder Punkt, den eine Landwirtin oder ein Landwirt beim FarmAhead™ Incentive erreicht, ergibt 0,03 Eurocent pro kg gelieferte Milch. Derzeit können maximal 80 Punkte erreicht werden, wobei Maßnahmen mit dem größten Verbesserungspotenzial die meisten Punkte bringen. Seit der Aktivierung des Programms im Juli 2023 haben Arlas Landwirt:innen den erreichten Punktedurchschnitt schrittweise erhöht. „Mit unserem wettbewerbsfähigen Milchpreis und der starken Nachzahlung, können unsere Landwirte ihre Nachhaltigkeitsbemühungen auf ihren Betrieben fortsetzen. Ich freue mich, dass unsere Landwirtinnen und Landwirte mehr Maßnahmen zur Reduktion ihrer Emissionen umsetzen”, so Peder Tuborgh, CEO von Arla Foods.
Durch die Verknüpfung der Maßnahmen der Arla Landwirt:innen mit der Nachfrage der Kunden nach Molkereiprodukten mit einem geringeren CO2e-Fußabdruck hat Arla den kommerziellen Zweig von FarmAhead™ unter dem Namen „ FarmAhead™ Customer Partnership“ (Name zuvor: Customer Sustainability Programm) weiter ausgebaut. So bietet Arla seinen Handelskunden Molkereiprodukte mit ausweisbaren CO2e-Reduktionen an. Im vergangenen Jahr wurden mehrere Handelspartner in Großbritannien Teil des FarmAhead™ Customer Partnership; und im Juni 2024 kamen dänische Einzelhandels- und Foodservice-Kunden von Arla hinzu.
Nachhaltigkeitsagenda auch in Deutschland vorangetrieben
Im Rahmen seiner ambitionierten Nachhaltigkeitsagenda, hat Arla in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres, zentrale Projekte und Programme auch in Deutschland gestartet. Highlight war die Einweihung des ersten deutschen Arla Innovationshofs. Ziel des Innovationshofs ist es Lösungen und Technologien für mehr Klimaschutz, Artenvielfalt und Tierwohl gemeinsam mit Kooperationspartnern aus Wissenschaft und Wirtschaft in Projekten zu testen und bei Erfolg in der Breite der Arla-Betriebe einzusetzen. Zudem dient der Hof zukünftig als Kommunikationsplattform für den Austausch mit verschiedenen Interessensgruppen, wie etwa aus dem Bereich der Landwirtschaft, der Politik und des Handels. Das Konzept der Arla-Innovationshöfe ist ein weiterer wichtiger Baustein in Arlas Nachhaltigkeitsstrategie. Zudem hat Arla mit der Einführung seines Kundenprogramms für Nachhaltigkeit „FarmAhead™ Customer Partnership“ auch in Deutschland begonnen. „Im ersten Halbjahr 2024 haben wir wichtige Meilensteine bei unseren Klima- und Nachhaltigkeitsinitiativen erreicht. Diesen Fokus behalten wir im zweiten Halbjahr bei und wollen auch den Handel mit unserem wegweisenden Programm ‚FarmAhead™ Customer Partnership‘ bei der Erreichung seiner Klimaziele unterstützen“, so Lillie Li Valeur.
Ausblick für 2024
Für die zweite Jahreshälfte 2024 erwartet die Arla Gruppe, dass die volatilen Marktbedingungen aufgrund von geopolitischen Spannungen und Unsicherheit weiterhin bestehen bleiben. Die positive Entwicklung hinsichtlich der Kaufkraft der Verbraucher aus der ersten Jahreshälfte 2024 sollte sich in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen, insbesondere in Europa, da der Inflationsdruck weiter abnimmt und die Löhne steigen. Dies wird voraussichtlich zu einer weiter steigenden Nachfrage nach Milchprodukten führen, obwohl ungewiss ist, wie die Verbraucher auf die erwarteten höheren Einzelhandelspreise nach den steigenden Rohstoffpreisen reagieren werden. Die Unsicherheit wird durch eine geringere Menge verfügbarer Milch auf globaler Ebene unterstrichen.
Arlas Milch-Leistungspreis und der Umsatz für das erste Halbjahr 2024 fielen etwas niedriger aus als im ersten Halbjahr 2023. Es wird jedoch erwartet, dass die starke Marktdynamik des ersten Halbjahres 2024 sich in der zweiten Jahreshälfte fortsetzt. Arla hebt daher seine Erwartungen für den Jahresumsatz von 13,2 bis 13,7 Milliarden Euro auf 13,4 bis 13,9 Milliarden Euro leicht an und erwartet weiterhin einen Gewinnanteil am Umsatz im Zielbereich von 2,8 bis 3,2 Prozent. Auch die Entwicklung des mengenbasierten Umsatzwachstums für Marken wird für das Gesamtjahr von 1,0 bis 3,0 Prozent auf 3,0 bis 4,0 Prozent nach oben angepasst.
Auf Basis von Arlas Klimastrategie, einschließlich FarmAhead™ Incentive, erwartet Arla, das aktuelle Tempo bei den Bemühungen zur Reduzierung des Klimaauswirkungen beibehalten zu können. Arla geht daher davon aus, die Emissionsreduktionsziele für 2030 zu erreichen – eine Senkung von 63 Prozent der Emissionen in Scope 1 und 2 sowie eine Reduzierung von 30 Prozent der Emissionen in Scope 3 pro Kilogramm Milch und Molke.
„Wir sind stolz darauf, dass Arla sich in einem volatilen globalen Markt gut entwickelt. Kunden auf der ganzen Welt fragen unsere Produkte nach. Wir sind bereit zu liefern und wir werden weiterhin in die Zukunft des Unternehmens investieren“, so Peder Tuborgh.
Kennzahlen der Arla Gruppe zur Halbjahresbilanz 2024 auf einen Blick:
- Umsatz Arla Gruppe: 6,6 Mrd. Euro (1. HJ 2023: 7,07 Mrd. Euro)
- Mengenbasiertes Umsatzwachstum Marken: 4,1% (1. HJ 2023: -6,0%)
- Milchmenge: 7,0 Mrd. kg Milch (1. HJ 2023: 7,0 Mrd. kg Milch)
- Gewinnanteil des Umsatzes: 2,5% (1. HJ 2023: 1,5% )
- Verschuldungsgrad: 2,8 (1. HJ 2023: 3,3)
- Netto-Effizienzeinsparungen des Programms „Fund Our Future“: 62 Mio. Euro (1. HJ 2023: 23 Mio. Euro)
- Milch-Leistungspreis: 47,5 Eurocent/kg Milch (1. HJ 2023: 49,7 Eurocent/kg Milch)
(Der Milch-Leistungspreis für Arla Foods ist definiert als der ausgezahlte Milchpreis plus den Jahresüberschuss dividiert durch die gesamte Milchzufuhr der Genossenschaftsmitglieder. Er misst die Wertschöpfung pro Kilogramm Milch der Genossenschaftsmitglieder, einschließlich der jährlichen Nachzahlung und der einbehaltenen Gewinne in Form der individuellen und kollektiven Kapitaleinlage und ist eine wichtige Finanz-Kennzahl für die Molkereigenossenschaft.)
Den vollständigen Halbjahresbericht 2024 finden Sie hier: www.arla.com/company/investor/half-year-results/